Angedacht von Pastor Dr. Burkhard Meyer- Najda

Nachricht 03. April 2021

Osterlicht

 

Von Dr. Burhard Meyer-Najda, Pastor in Uchte

"Christus, Licht der Welt!", singt der Vorsänger. "Gott sei ewig Dank!", antworten die Männer und Frauen, die sich in der Kirche versammelt haben. Die Kirche ist noch nahezu dunkel. Es wird die Osternacht gefeiert. Vor Sonnenaufgang am Ostermorgen hat sich eine kleine Schar auf den Weg in das Gotteshaus gemacht. So wollen miteinander einen der eindrucksvollsten Gottesdienste im Jahreslauf feiern. "Christus, Licht der Welt!", mehrfach erklingt dieser Freudenruf. Dazu wird die brennende Osterkerze durch die finstere Kirche getragen. Es ist eine große, farbig verzierte Kerze. Sie trägt die Jahreszahl 2021 und die griechischen Buchstaben Alpha und Omega. Das sind der erste und der letzte Buchstabe des alten Alphabetes. Christus, das Licht der Welt, ist Anfang und Ende ist die Botschaft der Kerze. Die Kraft, die von dieser Botschaft ausgeht, soll das Leben der Menschen hell machen. Die Osterkerze bildet jetzt einen Lichtpunkt vorne am Altar der Kirche. Mitarbeiterinnen gehen dorthin und zünden an der Osterkerze kleine Kerzen und verteilen diese in die Hände der versammelten Gemeinde. Nach einer kleinen Weile strahlen viele Lichter auf. Der Kirchraum ist hell erleuchtet! Die Menschen halten ihre kleine Osterkerze in den Händen. Das Licht fällt auf ihre Gesichter: manches sorgenvolle Gesicht ist dabei. Gott kann die Gedanken lesen. Einer macht sich Sorgen um die Gesundheit eines lieben Menschen. Ein anderer denkt an seine Freunde und Verwandten, die nicht zu Besuch kommen dürfen. Noch ein anderer dagegen mag gar nicht an die Zukunft von Volk und Staat denken. Die Menschen blicken in den Schein des Osterlichtes. Sie hoffen und beten, dass der auferstandene Christus ihr Leben hell machen möge vom Anfang bis zum Ende. Erstaunlich ist es, welche Stärke von diesem Licht ausgehen kann. Das haben Menschen immer wieder gespürt, seit das erste Mal das Licht der Sonne am Ostermorgen aufgegangen war. Das Grab Jesu war leer. Das sahen die Männer und Frau in Jerusalem. Sorgenvoll, dann ungläubig-staunend, dann froh waren damals ihre Gesichter im ersten Schein des Lichtes. "Christus ist erstanden!", singt der Vorsänger heute in der Osternacht. "Halleluja!" -  Froh gehen nach dem Ostersegen die Menschen mit ihrer kleinen Kerze aus der Kirche hinaus. Draußen ist inzwischen die Sonne aufgegangen und die Vögel singen ihr Loblied auf den Schöpfer. Frohe Ostern!

Ihr

Dr. Burkhard Meyer-Najda, P.

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