Angedacht von Pastor Dr. Joachim Diestelkamp

Nachricht 24. Juli 2021

Alles hat seine Zeit

Von Pastor Dr. Joachim Diestelkamp, Loccum und Wiedensahl

„Alles hat seine Zeit“, steht in der Bibel. „Alles hat seine Zeit, und alles Vorhaben unter dem Himmel hat seine Stunde: Geboren werden hat seine Zeit, sterben hat seine Zeit; pflanzen hat seine Zeit, ausreißen hat seine Zeit…“ und so weiter. Auch Zeitungen haben ihre Zeit. Der BlickPunkt wird eingestellt. Sie halten gerade die letzte Ausgabe in der Hand. Alles hat seine Zeit.

Auch das Reisen hat seine Zeit. Die Pandemie ändert alles. Auch dieses Jahr fliegen deutlich weniger Flugzeuge, sind Busse und Bahnen weniger gefüllt. Urlaub im Ausland ist unsicher – nicht auszudenken, wenn Spanien als Hochinzidenz-Land eingestuft würde, während wir dort Urlaub machen.

Wir leben in einer Zeit rasanter Veränderungen. Die Pandemie zwingt uns zu einer anderen Lebensweise. Der Klimawandel wird uns ganz bald zu einer anderen Lebensweise zwingen. Alles hat seine Zeit. Auch Verbrennungsmotoren haben ihre Zeit, Preisdumping bei Nahrungsmitteln, Billigflüge und Schnäppchen-Mode…

Vielen machen die Zukunft Angst. Die meisten von uns sehen zwar ein, dass sich die Welt ändern muss, aber das soll möglichst keinen Einfluss haben auf meinen privaten Konsum, auf meine Lebensweise. Das wird so leider nicht gelingen: Die gewohnte Zeitung kommt plötzlich einfach nicht mehr ins Haus.

Der Prediger Salomo, von dem dieser tolle Text „Alles hat seine Zeit“ in der Bibel stammt, schreibt eine mutmachende Botschaft für alle, die sich Sorgen machen oder die resigniert in die Zukunft schauen. Er schreibt: Gott „hat alles schön gemacht zu seiner Zeit, auch hat er die Ewigkeit in unser Herz gelegt“ (Prediger 3,11). Will sagen: Alles ändert sich ständig, alles ist im Fluss, aber abgesehen von scheußlichen Erfahrungen, die es ja auch gibt im Leben, können wir allem etwas Schönes oder Gutes abgewinnen. Wir merken das, wenn wir zurückblicken und uns an all das Schöne erinnern, das wir in unserem Leben schon erlebt haben.

Und: Gott hat die Ewigkeit in unser Herz gelegt. Mit der Ewigkeit im Herzen können uns Veränderungen nicht eigentlich erschüttern. Mit der Ewigkeit im Herzen können wir gelassen in die Zukunft sehen, voller Hoffnung. Na klar, die Welt ändert sich rasant, wir müssen uns umstellen, wir müssen auch verzichten, aber Neues wird kommen und wachsen, und auch das wird schön sein zu seiner Zeit. Also, schreibt der Prediger Salomo: „Da merkte ich, dass es nichts Besseres gibt als fröhlich sein und sich gütlich tun in seinem Leben.“ Da hat er recht. Und: Wer weiß, welch Nachfolger vom „BlickPunkt“ Ihnen demnächst ins Haus flattern wird, vermutlich elektronischer Form.

Ihr

Joachim Diestelkamp, P.

 

 

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