Angedacht von Pfarrer Christoph Konjer

Nachricht 25. September 2021

Der Unterschied zwischen einer gepflückten und einer geschenkten Rose

Von Pfarrer Christoph Konjer, Kath. Pfarrei St. Christophorus Stolzenau

In meinem Garten – wie in vielen anderen Gärten auch – blühen trotz des nahenden Herbstes und dank guter Pflege und fleißigem Schneiden und Gärtnern weiterhin prächtige Rosen. Gern schneide ich mir davon eine ab und stelle sie mir in die Vase in die eigene Wohnung und erfreue mich auch drinnen daran. Noch mehr freue ich mich aber, wenn ich beispielsweise zu meiner Mutter fahre und ihr eine aus meinem Garten gepflückte Rose mitbringen kann. Dann macht das Blümchen nämlich anderen eine Freude. Was dann wiederum auch mir Freude macht, solche kleinen Freuden schenken zu können. Was ist der Unterscheid zwischen einer selbst gepflückten Rose und der, die man/frau geschenkt bekommen hat? Die Blume ist dabei dieselbe, doch das, was damit verbunden wird, macht den Unterschied aus.

Der Umgang mit etwas und die Intention, die Absicht, mit der ich etwas tue oder lasse macht schon mal einen gewaltigen Unterschied. Und zudem, ob ich etwas nur für mich oder eben auch für andere mache. So freue ich mich z.B. auch sehr über den Blumenschmuck, den unsere Küsterin für unsere Kirchen gestaltet, oft mit Blumen aus dem eigenen „Kirchengarten“. Denn auch hier ist er ja nicht nur Schmuck für das eigene Kirchengebäude, sondern für das Haus Gottes. Zur Zierde und Ehre für den Hausherrn, nämlich für Gott. Und auch zu Freude und Erbauung der Gemeinde und Gottesdienstbesucher. Der mit Liebe zusammengestellte Blumenschmuck in der Vase mit selbstgezogenen Blumen ist dabei – obwohl um einiges billiger – viel mehr wert als ein teuer vom Floristen gekauftes Gebinde oder aufwendiges Blumengesteck aus der Gärtnerei. Aber auch das kann vielfältig mehr Freude bereiten als nur für den Augenblick, z.B. wenn ein Brautpaar den festlichen Blumenschmuck nach der kirchlichen Trauung weiter als Zierde in der Kirche für die Wochenendgottesdienste belässt und so auch andere an der Freude teilhaben lässt.

Machen Sie doch mal wieder sich eine Freude, indem Sie sich selber beschenken. Und vielleicht beschenken Sie ja auch mal wieder andere und spüren dabei auch etwas von der Freude, die Sie mit Ihrem kleinen Geschenk auslösen. Die Gabe muss dabei gar nicht groß oder teuer sein, wenn sie von Herzen kommt und nicht nur „nett“, sondern wirklich lieb gemeint ist. Der Unterschied zwischen einer gepflückten und einer geschenkten Rose. Viel Freude damit, sich und andere so zu beschenken!

Ihr

Pfarrer Christoph Konjer

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