Seht die gute Zeit ist nah…
Von Pastor Gerhard Schlake, Steyerberg
so heißt es in einem Adventslied. Gute Zeit, die sich nähert? Davon ist in diesem Jahr am 4. Advent nicht viel zu spüren.
Ein quasi Lockdown für Ungeimpfte macht ein weihnachtliches Zusammentreffen zwischen ihnen und der ganzen Familie wohl kaum möglich. Es gibt keine großen Feten, Weihnachtsbälle oder Disco-Besuche. Warnstufe 3 über die Feiertage klingt eher bedrohlich als gut. Und auch die düsteren Prognosen, was mit neuen Varianten des Virus oder dem Kriegsgeklapper zwischen Russland und der Ukraine in nächster Zeit und im kommenden Jahr auf uns zukommt, trüben unseren erwartungsvollen Blick.
Nein, gut ist die Zeit im Moment nicht zu nennen und wenn wir auf die Zeit schauen, die in der Nähe liegt, dann ist auch da kaum Gutes zu erkennen.
Doch damit sind wir heute nicht besser dran, als die Menschen vor etwas mehr als 2000 Jahren, die wohl oft schon die Hoffnung aufgegeben haben, dass sich in ihrem Leben und ihrer Welt etwas zum Besseren ändert. Jahrhundertelang hatte man schon auf den von Gott versprochenen Retter gewartet. Doch die Lage wurde nicht besser, eher schlimmer.
Römische Besatzungstruppen waren im Land Israel, korrupte autoritäre Regierungen herrschten, in vielen Gegenden der Welt waren Kriege und auch wirtschaftlich war es nicht rosig.
Und dann wird in einem entfernten Winkel der Welt in einem Stall ein Kind geboren. Zunächst ganz unscheinbar, aber dieses Kind wird als Erwachsener einmal die Menschen seiner Umgebung und nach seinem Tod die Welt verändern. Eine Veränderung, die nun schon seit gut 2000 Jahren währt und die uns auch heute am 4. Advent noch die Hoffnung schenkt, dass die gute Zeit nicht so weit entfernt ist, wie es uns vielleicht erscheint.
Seht die gute Zeit ist nah, Gott kommt auf die Erde. Kommt und ist für alle da, kommt, dass Friede werde.
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Ihr
Gerhard Schlake, P.