Jens Mahlmann, Pastor in Nendorf & Raddestorf       Jörn Kremeike, Pastor in Hankensbüttel

 

 

 

 

Einleitung

„Und zwei von ihnen gingen an demselben Tag in ein Dorf ...“

Damit beginnt eine Ostergeschichte: Zwei sind unterwegs, draußen, an der frischen Luft.

Zu zweit unterwegs sein – das dürfen auch wir noch in diesen Tagen, an diesem Ostertag. Das verbindet uns mit jenen beiden Jüngern des ersten aller Ostertage.

Und noch etwas haben wir mit ihnen gemeinsam: sie wie wir stecken mitten drin in Erfahrungen, die das gewohnte Leben infrage stellen, gar bedrohen. Erfahrungen, die längst nicht bewältigt sind. Was tun jene beiden in dieser Situation? „Sie redeten miteinander von allen diesen Geschichten.“

Auf dem Weg zeigt sich: „alle diese Geschichten“ – das ist zunächst, was sie vor Augen haben und ihr Herz umtreibt. Das meint aber auch die Geschichte dessen, der gekreuzigt wurde und auferweckt. Beide Stränge gehören zusammen. Ihr gemeinsamer Weg entpuppt sich auch als der Weg, den Jesus mit ihnen geht.

Uns zu Gottesdiensten versammeln dürfen wir an diesem Osterfest nicht. Zu zweit unterwegs sein und über diese Geschichten reden, das dürfen wir. Also gehen Sie hinaus, zu zweit. Wir geben Ihnen den Text aus dem Lukasevangelium mit auf den Weg und dazu Impulse für ein Gespräch. Lesen Sie den Text miteinander in den Abschnitten. Lassen Sie sich von den Impulsen anreizen, über „alle diese Geschichten“ zu reden auf dem Weg. Wirklich über alle. Über das, was vor Augen liegt, und über Ostern. Und dann entdecken Sie miteinander, wie die Stränge zusammenfinden. Denn auch unsere Wege zu zweit stehen unter der Verheißung Jesu: „Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.“

Wenn wir uns also nicht ver-sammeln dürfen, dann lassen Sie uns miteinander im Licht des Ostertages wandeln, uns ver-wandeln.

Lukas-Evangelium, Kapitel 24, Verse 13-35:

13 Und siehe, zwei von ihnen gingen an demselben Tage in ein Dorf, das war von Jerusalem etwa zwei Wegstunden entfernt; dessen Name ist Emmaus.

14 Und sie redeten miteinander von allen diesen Geschichten.

15 Und es geschah, als sie so redeten und einander fragten, da nahte sich Jesus selbst und ging mit ihnen.

16 Aber ihre Augen wurden gehalten, dass sie ihn nicht erkannten.

 

Was treibt uns zwei in der gegenwärtigen Situation am meisten um?

Nehmen wir Jesus dabei wahr?

 

17 Er sprach aber zu ihnen: Was sind das für Dinge, die ihr miteinander verhandelt unterwegs? Da blieben sie traurig stehen.

18 Und der eine, mit Namen Kleopas, antwortete und sprach zu ihm: Bist du der Einzige unter den Fremden in Jerusalem, der nicht weiß, was in diesen Tagen dort geschehen ist?

19 Und er sprach zu ihnen: Was denn? Sie aber sprachen zu ihm: Das mit Jesus von Nazareth, der ein Prophet war, mächtig in Tat und Wort vor Gott und allem Volk;

20 wie ihn unsre Hohenpriester und Oberen zur Todesstrafe überantwortet und gekreuzigt haben.

21 Wir aber hofften, er sei es, der Israel erlösen werde. Und über das alles ist heute der dritte Tag, dass dies geschehen ist.

22 Auch haben uns erschreckt einige Frauen aus unserer Mitte, die sind früh bei dem Grab gewesen,

23 haben seinen Leib nicht gefunden, kommen und sagen, sie haben eine Erscheinung von Engeln gesehen, die sagen, er lebe.

24 Und einige von denen, die mit uns waren, gingen hin zum Grab und fanden's so, wie die Frauen sagten; aber ihn sahen sie nicht.

 

„Obwohl wir auf Jesus hoffen, wankt gerade alles.“

Wie stellt die erschreckende Leere um uns herum unsere Lebenspläne in Frage?

 

25 Und er sprach zu ihnen: O ihr Toren, zu trägen Herzens, all dem zu glauben, was die Propheten geredet haben!

26 Musste nicht der Christus dies erleiden und in seine Herrlichkeit eingehen?

27 Und er fing an bei Mose und allen Propheten und legte ihnen aus, was in allen Schriften von ihm gesagt war.

 

„Der Tod gehört zum Leben dazu“, so sagen wir.

„Der Tod gehört zur Auferstehung dazu“, so sagt uns Jesus Christus.

Was hilft es uns, Zusammenbrüche anzunehmen?

 

28 Und sie kamen nahe an das Dorf, wo sie hingingen. Und er stellte sich, als wollte er weitergehen.

29 Und sie nötigten ihn und sprachen: Bleibe bei uns; denn es will Abend werden, und der Tag hat sich geneigt. Und er ging hinein, bei ihnen zu bleiben.

30 Und es geschah, als er mit ihnen zu Tisch saß, nahm er das Brot, dankte, brach's und gab's ihnen.

31 Da wurden ihre Augen geöffnet, und sie erkannten ihn. Und er verschwand vor ihnen.

32 Und sie sprachen untereinander: Brannte nicht unser Herz in uns, da er mit uns redete auf dem Wege und uns die Schrift öffnete?

 

Jesus hat den Tod überwunden.

Er hilft auch uns, Zusammenbrüche zu überwinden.

Wie „nötigen“ wir ihn, bei uns zu bleiben?

 

33 Und sie standen auf zu derselben Stunde, kehrten zurück nach Jerusalem und fanden die Elf versammelt und die bei ihnen waren;

34 die sprachen: Der Herr ist wahrhaftig auferstanden und dem Simon erschienen.

35 Und sie erzählten ihnen, was auf dem Wege geschehen war und wie er von ihnen erkannt wurde, da er das Brot brach.

 

Erfahrungen von Auferstehung mache ich nicht als einzige/r.

Andere Christen können meinen Glauben stärken. Ich kann ihren Glauben stärken.

Wie ist das möglich in der gegenwärtigen Situation?

Und morgen? Und übermorgen? „Der Herr ist wahrhaftig auferstanden!“