Landesbergen. (ad) In Landesbergen und umzu wurde er fast ausschließlich ‚der Karl-Erich‘ genannt, denn er war gewissermaßen eine Institution, die praktisch jeder kannte: Karl-Erich Daust ist am 26. Juli daheim in seinem Domizil am Landesberger Kirchplatz verstorben, er wurde 72 Jahre alt. Als Kirchenkreisjugendwart sowie langjähriger Vorsitzender des Kirchenkreistages war er im ganzen Kirchenkreis Stolzenau-Loccum und darüber hinaus bekannt. Jahrelang befand sich auch das (jetzt vom CVJM verwaltete) Waldheim Landesbergen, am Waldrand von Hahnenberg gelegen, in seiner alleinigen Verantwortung, wurde von ihm in mühevoller Arbeit ausgebaut, erhielt zahlreiche Zusatzgebäude, bis es die jetzige Gestalt bekam. In gewisser Weise ist dieses Freizeitheim, das vor Jahren schon längst aufgegeben werden sollte (und ohne seine Hartnäckigkeit auch geschlossen worden wäre!), sein Lebenswerk, sein Vermächtnis.
Unzählige Jahrgänge von Kindern und Jugendlichen begleitete er auf Freizeiten ins oldenburgische Immer (‚ … immer wieder Immer‘), organisierte die legendären Spiekeroog-Konfirmandenfreizeiten für zeitweise über 300 Jugendliche aus dem Kirchenkreis, die gruppenweise ankamen und abfuhren, fuhr auf Sommerfreizeiten mit Jugendlichen nach Schottland, Norwegen, ans Ijsselmeer und zu zahlreichen anderen Zielen. Auch den Ev. Kirchentagen widmete er sich als eigens dafür im Kirchenkreis Beauftragter bis zuletzt, obschon bereits seit vielen Jahren als Ruheständler. So organisierte er früher zahlreiche Bustouren zu den Veranstaltungsorten, nahm auch noch am Dortmunder Kirchentag im Juni d.J. teil. - Was Karl-Erich Daust auszeichnete, war sein Sachverstand und seine Detail-Kenntnis, ja – Verliebtheit: mühelos wechselte er vom oberflächlichen Smalltalk in mitunter recht lange Ausführungen zu den unterschiedlichsten Fachgebieten, mit denen er vielfältiges Faktenwissen bewies, doch ohne damit je prahlen zu wollen. In der Kirchengemeinde Landesbergen half er als ‚technischer Hausmeister‘ bei der Haustechnik in Gemeindehaus und Kirche, viele Jahre arbeitete er auch im Vorstand des örtlichen CVJMs mit. – Eine kirchliche Laufbahn war ihm dabei keineswegs in die Wiege gelegt, der Sohn eines Celler Rechtsanwalts war zunächst Bundesgrenzschützer gewesen, bis er später an die Kasseler CVJM-Hochschule und somit ins kirchliche Fach wechselte, CVJM-Sekretär wurde und dann über seine erste Stelle in Delmenhorst in den Siebzigerjahren nach Landesbergen bzw. in den Kirchenkreis Stolzenau-Loccum fand.
In dieser Lebensphase gründete er mit seiner Doris auch seine Familie. Dausts Hobbies waren Astronomie, Geschichte, Meteorologie und Nautik, er war begeisterter Freizeitsegler. Mit der Gitarre übernahm er oft die musikalische Begleitung vieler Veranstaltungen, als Bassist wirkte er von Anbeginn an in seinem Chor ‚Die Tontreffer‘ mit. Auch im Männerkreis Landesbergen, in dem er den einen oder anderen interessanten Themenabend gestaltete, hinterlässt Karl-Erich eine schwer zu schließende Lücke.
Am kommenden Sonnabend, den 3. August, wird Karl Erich Daust um 13:30h auf dem Landesberger Friedhof beigesetzt. Dreyer