Angedacht von Pastor Gerhard Schlake

Nachricht 21. November 2020

Du bist nicht allein!

Von Pastor Gerhard Schlake, Steyerberg

„Lass doch bitte die Tür noch auf, einen kleinen Spalt, so dass es nicht blendet.“ So bat ich als Kind oft meine Eltern beim abendlichen Zubettgehen. Das Licht drangt durch den Tür­spalt dann in mein dunkles Zimmer und wusste: da draußen ist noch et­was. Da ist noch jemand auf, der auf dich aufpasst. Ich bin nicht allein. Ich brauche keine Angst zu haben.

Solch einen Lichtschein aus dem Him­mel darf Johannes in der Offen­barung, dem letzten Buch der Bibel, schauen. Unzäh­li­ge Male haben wir die Worte aus dem letzten Kapitel dieses Buches im vergan­ge­nen Kir­chenjahr auf dem Friedhof gelesen und gehört. Dort geht es um die Fra­ge, was kommt noch nach dem Tod? Kommt da noch was – oder ist das Grab nur ein dunkles Loch, in das die Urne oder der Sarg hinabge­las­sen wird und damit ist es end­gültig Schluss?

Johannes beschreibt ein Weiterleben bei Gott, eines, wo es keine Trau­rigkeit, kein Leid, keine Schmer­zen, kein Geschrei, ja selbst den Tod nicht mehr geben wird. Christen haben eine begründete Hoffnung, dass da noch was kommt. Den Grund für diese Hoffnung ziehen sie aus der Auferstehung Jesu. Er ist damit der erste, der den Tod hinter sich gelassen und überwunden hat. Und diese Hoffnung vertröstet Christen nicht erst auf die Zeit, in der sie selber einmal im Jen­seits Schauende sein werden. Nein, diese Hoffnung wirkt sich schon jetzt stark auf das Diesseits aus und sie gibt ih­nen eine Gewissheit, die andere für verrückt halten.

Gäbe es keine Auferstehung der To­ten, so wären wir die größten Dumm­köpfe, die herumlaufen, so formu­liert es der Apostel Paulus.

Gäbe es keine Hoffnung auf ein Le­ben bei Gott im Jenseits, dann wä­ren unsere Trauerfeiern wohl die trostlosesten Veranstaltungen, die es auf diesem Planeten gibt.

Morgen am Ewigkeitssonntag denken wir besonders an die Menschen, die im letzten Jahr uns vorausgegangen sind. Und wir dürfen als Christen wissen, dass sie nun das schauen, was sie geglaubt haben: Eine Welt, in der es sicher besser ist, als in der unseren.

Ihr

Gerhard Schlake, P.

 

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