Angedacht von Pastor Andreas Dreyer

Nachricht 22. September 2024

von Pastor Andreas Dreyer, Landesbergen

Ja, das war so ein richtiger Sportsommer! Olympische Spiele vom Feinsten und die daran anschließenden Paralympics brachten einen endlich einmal auf andere, positive Gedanken und ließen uns Zuschauer regelrecht mitfiebern, wenn es um Gold, Silber und Bronze ging. Auch wenn für uns hierzulande vom „Medaillen-Segen“ nicht gar so viel abfiel wie zuvor erwartet oder gewünscht, sei’s drum. Aber ein Wettkampf ist eben niemals wirklich ausrechenbar, und genau das macht ja gerade den Reiz der Sache aus.

Für all das, was da in Paris, Versailles und anderen Austragungsorten dargeboten wurde, kann, ja muss man den Veranstaltern wie Athletinnen und Athleten wahrlich dankbar sein. Da wollte sich eine Stadt, nein ein ganzes Land von seiner besten Seite zeigen – und tat dies auch. Denn nicht nur der Leistungsgedanke, der im Sport natürlich eine große Rolle spielt, sondern auch viele andere Themen bestimmten die Tage von Paris und die Berichterstattung darüber. Dabeisein ist alles! Dazu die herrlichen Bilder mit dem glitzernden, funkelnden Eiffelturm im Hintergrund. Ich habe die Wettkämpfe als Fernseh-Zuschauer jedenfalls sehr genossen. Mein persönliches Highlight dabei: die Kugelstoßerin Yemisi Ogunleye, die im Interview nach dem Wettkampf von sich aus über ihren Glauben und ihre Gemeinde als Kraftquellen sprach und auswendig aus der Bibel zitierte und damit den Moderator sichtlich überraschte – denn damit hatte er ganz sicher nicht gerechnet!

Beeindruckend fand ich zudem die Leistungsstärke der Paralympics-Teilnehmer, deren Ergebnisse teilweise denen der Olympioniken kaum nachstehen. Im Weitsprung beispielsweise sprangen sie fast genauso weit wie Wochen zuvor die Weltelite, wer hätte das gedacht? Und auch das Publikum füllte die Ränge bei den ‚Paras‘ fast genauso wie drei Wochen zuvor.

Doch leider sind Olympische Spiele wie Paralympics nun auch schon wieder Geschichte, wenngleich eine schöne. Zu hoffen ist, dass von diesem Spirit etwas bleibt. Insbesondere, was die Paralympics betrifft. Denn Hand aufs Herz: so etwas wäre früher, in der angeblich so ‚guten alten Zeit‘, nicht möglich gewesen. Da fanden die ‚Weltspiele der Gelähmten‘, wie sie anfangs hießen, fast unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt und wurden verschämt an den Rand gedrängt. Und ganz vielleicht würde heutzutage sogar Paulus, der im Korintherbrief (1. Kor 9.24)  sportliche Wettkämpfe eher argwöhnisch beäugt, die Sache neu bewerten und ein anderes Bild davon zeichnen. Schließlich hatte sich kein anderer so wie Jesus Christus selbst der Menschen mit Behinderung angenommen und sie in den Mittelpunkt seiner Verkündigung gerückt.  

.Ihr

Andreas Dreyer, P.

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