Angedacht von Pastor Ingo Krause

Nachricht 19. April 2025

Wochenendbetrachtung

Von Ingo Krause, Pastor in Warmsen

Ich habe wieder etwas dazugelernt!

Denn ich weiß nun, was ein „pink moon“ ist. Es handelt sich dabei nicht, wie ich irrtümlich vermutet habe, um eine neue Apfelsorte. Mit „pink moon“ wird vielmehr der erste Frühjahrsvollmond bezeichnet, falls dieser im April eines Jahres aufgehen sollte. So, wie letzten Sonntag geschehen.

Allerdings war an unserem nächtlichen Himmel kein rosafarbenes Mondlicht zu erkennen,  der Mond schien milchig wie eh und je. Denn der Name  „pink moon“ bezieht sich nicht auf die Farbe des Mondes. Die indigenen Völker Nordamerikas haben dem April-Vollmond den Namen in Anlehnung an das Moosrosa-Kraut namens Phlox benannt, einer der frühesten und am weitesten verbreiteten Frühlingsblumen , die genau zu dieser Zeit des Jahres rosa zu blühen beginnt. Es gibt allerdings auch noch weitere Bezeichnungen für den  Frühjahrs-Vollmond. So wird er beispielsweise auch „Fischmond“ genannt, weil zu seiner Zeit die Alse, Fische im Atlantik, laichen. Diese „Spitznamen“ für den Vollmond entstammen der Lebenswelt der Menschen in vergangenen Zeiten. Sie sind oft mit den natürlichen Ereignissen des jeweiligen Monats verbunden. Der Frühlings-Vollmond hat übrigens für das Osterfest eine kalendarische Bedeutung. Er bestimmt, auf welches Datum Ostern fällt. Während Weihnachten mit dem Heiligabend immer auf den 24. Dezember fällt, fällt Ostern frühestens auf den 22. März, das spätestmögliche Datum ist der 25. April. Denn Ostern fällt stets auf den ersten Sonntag nach dem Frühlings-Vollmond.

Aber abgesehen von dem Kalendarium hat der Mond mit der Ostergeschichte wenig zu tun. Vielmehr erhält die Sonne in der Ostergeschichte Bedeutung.

Denn die Ostergeschichte beginnt mit der Zeitangabe, dass „sehr früh, als die Sonne aufging“ Frauen an das Grab Jesu gekommen sind und es leer vorfanden. Engel verkündeten ihnen dort die Botschaft, dass Jesus auferstanden ist.

Dass die Sonne Wärme und Licht spenden kann, wissen wir. Sie durchdringt kleinste Ritzen, lässt die Landschaft erblühen und Früchte reifen. Die Sonne erweckt die Natur zum Leben.

An jenem Ostermorgen hat nicht nur ein neuer Tag begonnen, sondern eine neue Wirklichkeit. Gottes Liebe hat sich durch die Auferstehung stärker als der Tod erwiesen. Und seitdem wissen wir, Gott  erhellt die Dunkelheiten dieser Welt. Gott will das Leben. Der Sonnenaufgang ist zum Symbol für die Auferstehung geworden. Die Frauen, die das leere Grab vorfanden, bekamen den Auftrag, weiter zu erzählen, was geschehen war: Christus ist auferstanden, er ist wahrhaftig auferstanden. Und in dieser Tradition stehen wir bis heute. Wir sollen eine Zeitansage machen. Sagen wir es also denen, die traurig am Grab ihrer Lieben stehen, sagen wir es denen, denen die Sorge für die Zukunft unvorstellbar groß geworden ist, sagen wir es auch denen, die an diesem Osterfest sich auf ein Miteinander in der Familie freuen:  Christus ist auferstanden.

Eine neue Wirklichkeit ist an diesem Ostermorgen angebrochen. Ich wünsche Ihnen ein frohes und gesegnetes Osterfest!

Ihr

Ingo Krause, P.

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