Worum geht es?
Die Umfeldbedingungen und Ressourcen für Kirche ändern sich rapide. Wie kann die Kirche künftig ihren Auftrag erfüllen? Die Landeskirche hat auf Beschluss der Synode einen zukunftsweisenden Prozess gestartet.
Im Frühling diesen Jahres begann ein Team aus sechs Menschen mit unterschiedlichsten Qualifikationen und verschiedenen Perspektiven auf die Kirche seine Arbeit für den Zukunftsprozess: Prof. Dr. Stephan Haas (Pastor und Ökonom), eine Teamassistentin und die Referent:innen Johanna Huke, Kristin Köhler, Christopher Lambrecht und Anne Constanze Wolters. Berufserfahren sind die Teammitglieder in der Gemeinwesenarbeit, als Gestalterin, als Gemeindepastorin, in der Organisation von Prozessbeteiligung oder im Kulturmanagement. „Die Zukunft der Kirche ist uns ein Herzensanliegen“, fasst Stephan Haas die Motivation zusammen. Mut macht ein Vers dabei ein Motto aus Jeremia 19,11: Ich gebe euch Zukunft und Hoffnung. In der Nähe des Landeskirchenamtes in Hannover hat das Team Büroräume bezogen und ist physisch und digital viel in der gesamten Landeskirche unterwegs.
Wer ist dieses Zukunftsprozess-Team und was macht es eigentlich?
Das Zukunftsprozessteam, das im Frühling 2022 gebildet wurde, versteht sich als kommunikative Schnittstelle in dieser großen Suchbewegung. „Uns interessieren Querschnittsthemen, die alle betreffen“, erklärt Stephan Haas, Leiter des Zukunftsprozess-Teams (ZP-Team). „Gemeinsam identifizieren wir Handlungsfelder, vernetzen uns täglich mehr in der landeskirchlichen Welt und kommunizieren nach innen und außen – so gut das zu diesem frühen Zeitpunkt eben geht“, führt der ehemalige Leiter der Evangelischen Stiftung Alsterdorf fort.
Ein erster Meilenstein ist erreicht:
Auf der digitalen Plattform www.zukunftsprozess.de sind alle, die sich für Kirche interessieren, eingeladen sich zu beteiligen. Die Plattform wurde am 1. November der Öffentlichkeit live vorgestellt und gleichzeitig gestreamt. Auf YouTube/Landeskirche Hannovers ist der 90-Minütige Film abrufbar. Das Zukunftsprozess-Team berichtet auf Instagram unter @zukunftsprozess. Weitere Beteiligungsformate im nicht-digitalen Bereich sind in Vorbereitung.
Auf diese Plattform kann jede und jeder zugreifen. Um sich aktiv zu beteiligen, muss man sich registrieren. Dann können Ideen, Projekte, Vorschläge, Fragen, … eingestellt werden. Ganz wichtig ist: Die Ideen, die eingestellt werden, müssen keine „best practice“-Beispiele sein und der oder die, die sie einstellt ist auch nicht für deren Umsetzung verantwortlich, es sei denn, Sie möchten das gerne! Es dürfen auch unfertige Vorschläge eingebracht werden oder der Aufruf, an einem Thema, einem Projekt oder einer Frage gemeinsam zu arbeiten.
Das Team des Zukunftsprozesses kann jederzeit angeschrieben und um Rat gefragt werden.
In dieser ersten Phase sind Multiplikator:innen gestartet. Für den Kirchenkreis Stolzenau-Loccum habe ich diese Aufgabe übernommen. Wir spüren Innovationen und Projekte auf, lernen voneinander und prüfen, was auf die Zukunft übertragbar ist. Alles dies wird sichtbar auf dem Beteiligungsportal zukunftsprozess.de. Gerne können Sie Kontakt mit mir aufnehmen: annette.behnken@evlka.de.
Was ist noch wichtig?
Der Zukunftsprozess möchte eine Bewegung von unten sein. Beteiligung am Zukunftsprozess ist gewünscht und nötig! Auf der digitalen Beteiligungsplattform geht es um viel mehr als nur um Information. Sie ermöglicht Teilnahme und Teilhabe in Form von Austausch, das Einbringen von eigenen Vorschlägen, die Abstimmung darüber. Großstädte wie beispielsweise München oder Helsinki organisieren auf diese Weise bereits erfolgreich Bürgerbeteiligung.
Am Ende des ersten Abschnittes dieses Zukunftsprozesses im Herbst 2024 steht ein wichtiges Ziel: Mit Hilfe der Landessynode die rechtlichen Voraussetzungen für Zukunftsfähiges zu schaffen.
Ach ja, das ist der Zukunftsprozess auf keinen Fall: Der verlängerte Arm einer Interessengruppe, die interne Revision, die Fehler im System aufspürt und Einsparpläne anfertigt, eine Fördermittelvergabestelle oder das überlegene Mastermind.