
Zum fünften Mal waren wir mit dem Handglockenchor auf einer Konzertreise im Ausland. Dieses Mal reisten wir nach Island und in die USA. Am Freitag, den 4. April brachen wir von Wiedensahl auf zum Bahnhof nach Stadthagen. Von dort ging es per Zug zum Frankfurter Flughafen. Unser Flieger nach Island hob pünktlich ab und am Flughafen Keflavik wurden wir von Karen Sturlaugson, der Leiterin des isländischen Glockenchores in Empfang genommen. Nach dem Einchecken im Hotel gingen wir auf eine erste Erkundungstour in Reykjavik.
Am nächsten Tag stand eine Tour zum sogenannten Golden Circle an. Mit Thingvellir (dort wo die amerikanische Erdplatte auf die Europäische trifft), dem Wasserfall Gulfoss und den Geysiren sahen wir die bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Insel. Am Abend hatten wir unser erstes Konzert. In einer kurzen Anspielprobe mussten wir uns erst einmal an die Glocken des isländischen Chores gewöhnen. Dies gelang zum Glück recht gut und so ging das Konzert zwar vor wenig Publikum aber ansonsten erfolgreich über die Bühne.
Der Sonntagmorgen stand zur freien Verfügung und wir trafen uns zum Mittagessen im Old Posthus in Reykjavik. Gut gestärkt ging es dann in die Harpa Concert Hall, der größten Konzerthalle Islands. Dort traten wir in einzigartigem Ambiente des Foyers auf. Bei diesem Konzert beehrte uns auch die deutsche Botschafterin mit ihrem Besuch.
Am Abend spielten wir in einem Gottesdienst in Kópavagur. Diesen Auftritt hatte ein befreundeter Posaunist, der jetzt auf Island lebt, für uns organisiert.
Der Montag stand ganz im Zeichen des Austausches mit dem Handglockenchor der Musikschule in Reykjanesbær. Uns fiel sofort auf, dass die Isländer mit digitalen Noten vom Tablet spielen, was das lästige Umblättern erspart. Auch das Spiel dieses Chores war sehr beeindruckend und gemeinsam läuteten wir mit einer Probe den „Schwan“ aus dem „Karneval der Tiere“ und zwei weitere Stücke.
Der Flug nach Boston am folgenden Tag dauerte fünfeinhalb Stunden. Alle Befürchtungen wegen der Einreiseformalitäten erwiesen sich als gegenstandslos und nach ca. 30 min waren alle Formalitäten erledigt und wir wurden von Milton Rodgers empfangen und fuhren weiter nach Wellesley.
Am folgenden Tag machten wir zunächst bei strahlendem Sonnenschein einen Spaziergang durch Boston mit Mittagessen am Quincy Market. Zurück in der Kirche in Wellesley packten wir dann die geliehenen Glocken der Firma Schulmerich aus. Die Eingewöhnung ging schnell und wir hatten ein wunderbares Konzert, dass auch von vielen amerikanischen Handglöcknern besucht wurde.
Weiter ging unsere Reise nach Branfort in Conneticut. Bus und Busfahrer waren etwas gewöhnungsbedürftig aber unser Konzert am Abend lief wieder bestens und wie überall wurden wir von den Gastfamilien bestens verwöhnt. Am nächsten Morgen besuchten wir die Yale Universität und konnten auf der Fahrt nach North Branch im Stau einen ersten Blick auf Manhattan erhaschen. Nach diesem anstrengenden Reisetag spielten wir unser bestes Konzert zum 200-jährigen Bestehen der Kirche. Nach einem reichhaltigen Frühstück am nächsten Morgen ging es weiter nach Pleasantville. Dort gaben wir nachmittags ein Konzert und wurden anschließen mit einem Abendessen von der Gemeinde verwöhnt. Von hier aus starteten wir unsere Unternehmungen nach New York. Am Sonntagmorgen stand zunächst der Gottesdienst in der Deutschen Kirche in Manhattan auf dem Programm. Der auf deutsch gehaltene Gottesdienst wurde live gestreamt und mitten in New York aufzutreten war für uns ein besonderer Moment. Anschließend hatten wir eineinhalb Tage Zeit New York zu erkunden. Auf dem Weg zur letzten Station unserer Reise machten wir Station bei der Firma Schulmerich, die unsere Glocken herstellt. Dort informierten wir uns über den Fertigungsprozess und gaben ein spontanes Kurzkonzert für die Arbeiter.
Nach einem Zwischenstopp an den Patomac Falls kamen wir abends in Manassas an. Nach einem Shoppingvormittag in der größten Mall der Region spielten wir ein Konzert in der Grace United Methodist Church.
Der Tag danach wurde für einen Ausflug nach Washington DC genutzt. Am Karfreitag hatten wir dann unseren letzten Auftritt der Reise im Gottesdienst. Mit unvergesslichen Eindrücken ging es am Ostersamstag auf die Heimreise. Nach dem Abschiedsbrunch in Manassas fuhren wir ins Air and Space Museum am Flughafen, wo wir ein Space Shuttle oder die Concorde anschauen konnten. Unser Rückflug mit einstündigem Zwischenstopp auf Island verlief problemlos und auch die Deutsche Bahn brachte uns vom Frankfurter Flughafen zuverlässig nach Hause. In Stadthagen warteten schon unsere Familien und es gab viel zu erzählen. Unterstützt wurde unsere Reise vom Goethe Institut, dem Auswärtigem Amt, der Landeskirche Hannover, der Kreisjugendpflege, der Kulturstiftung Schaumburg, der Bürgerstiftung Schaumburg und der Gemeinde Wiedensahl.