Gut die Hälfte aller Kirchengemeinden im Südkreis öffnet am Sonntag ihre Kirchentüren und lädt nach zwei Monaten ‚shutdown‘ erstmals wieder zum Gottesdienst ein.  So werden in Stolzenau und Loccum, in Rehburg, Münchehagen und Wiedensahl sowie in Steyerberg, Uchte und Warmsen jeweils um 10.00 Uhr die Orgeln wieder erklingen und eine Predigt zu hören sein. ‚Wir freuen uns schon sehr darauf, in der Gegenwart Gottes wieder zusammen zu kommen und gemeinsam zu hören und zu beten‘, erklärt Superintendentin Dr. Ingrid Goldhahn-Müller. ‚In manch einer Gemeinde ist ja die Osterkerze noch nicht einmal angezündet worden. Das wird am 4. Sonntag nach Ostern jetzt Zeit‘. Allerdings wird manches erst einmal ungewohnt sein, denn es ist den Gemeinden selbstverständlich, dass sie vorgegebene Hygienekonzepte und die Handlungsempfehlungen der Hannoverschen Landeskirche zur Wiederaufnahme von Gottesdiensten strikt einhalten. Dazu gehört das Tragen von Mund-Nasen-Masken für alle Gottesdienstbesucherinnen und -besucher, die Händedesinfektion, der einzuhaltende Mindestabstand von 1,5 Metern auch in den Kirchenbänken und der Verzicht auf den Klingelbeutel in den Reihen. ‚Es werden erst einmal deutlich kürzere Gottesdienstformen mit kleinerer Zahl sein‘, so Goldhahn-Müller, ‚ohne Abendmahl und in der Regel auch ohne Gesang.  Mit Vorsicht und Freude wollen wir die ersten Schritte wagen und dann in den Kirchenvorständen und der Pfarrkonferenz unsere Erfahrungen mit den neuen Formen austauschen‘. So bietet Pastorin Angela Thies in Steyerberg z.B. am 10. Mai zwei Andachten um 10.00 Uhr und um 10.30 Uhr hintereinander an, um jeweils eine geringere Zahl an Besucherinnen und Besuchern im Kirchenschiff sicherzustellen.  Am 17. Mai und zu Himmelfahrt werden dann die weiteren Gemeinden im Kirchenkreis voraussichtlich wieder starten.  Auf große Festgottesdienste wie das für den 13. Juni in Schinna geplante Tauffest des Kirchenkreises oder Regionalgottesdienste zu Himmelfahrt und Pfingsten, an denen zum Teil vier Gemeinden zusammen feiern, müsse in diesem Frühjahr und Sommer verzichtet werden. Auch ein Treffen von Gruppen und Gemeindekreisen, von Kantoreien und Posaunenchören erlaubt die Gesetzeslage noch nicht. ‚Als Kirche haben wir den Schutz des Lebens und die Fürsorge für Risikogruppen, Betagte und Schwache ganz besonders im Blick und tun alles, um nicht selbst zu Neuinfektionen beizutragen‘, so Goldhahn-Müller. Die Wiedereröffnung von Gottesdiensten unter Beachtung strikter Hygienevorschriften sei aber ein verantwortbarer Schritt und werde von vielen Gemeindegliedern und den Haupt- und Ehrenamtlichen sehnlich erwartet.