Angedacht von Pastor Ingo Krause

Nachricht 25. April 2020

Konfirmation 2020

Von Pastor Ingo Krause, Warmsen

 

An diesem Wochenende hätte unsere Warmser Kirchengemeinde ein Fest des Glaubens gefeiert. 18 Jugendliche hätten sich im Gottesdienst öffentlich zu ihrer Taufe bekannt und wären feierlich eingesegnet worden. Für uns als Gemeinde ist es stets etwas Besonderes, wenn Jugendliche nach fast dreijähriger Vorbereitung sich als mündige Christen zu erkennen geben und von nun an bereit sind, für Täuflinge das Patenamt zu übernehmen. Und da die Konfirmation ein Schwellenritus ist, der von der Kindheit ins Erwachsenenalter überführt, ist Konfirmation auch für die Familie, Paten und Nachbarn der Konfirmand*innen ein besonderes Fest.

Die Konfirmation in diesem Jahr  wird noch aus einem anderen Grund etwas ganz Besonderes sein. Denn wegen der Corona-Pandemie muss der Konfirmationstermin in den Herbst verlegt werden. Und so werden sich in 25 Jahren 18 Silberkonfirmand*innen nicht nur daran erinnern, dass sie mit 14 Jahren konfirmiert worden sind. Sie werden sich vor allem auch daran erinnern, dass  ihre Konfirmation vom Zeitgeschehen erheblich beeinflusst worden ist.

In vielen Gesprächen dieser Woche habe ich den Eindruck gewonnen, dass ein jeder seine Konfirmation als ganz persönliches Ereignis in  Erinnerung behält. Der Eine erinnert sich vor allem daran, dass es für ihn etwas Besonderes war, das erste Mal im Leben so im Mittelpunkt zu stehen. Eine Andere hat die vorausgegangene öffentliche Prüfung vor der Gottesdienstgemeinde als Zurschaustellung erlebt. Ein Weiterer erinnert sich an das Mofa, das er sich von dem Konfirmationsgeld kaufen konnte. Und noch andere erinnern sich daran, dass damals noch die Urgroßmutter bei der Feier dabei gewesen ist. Fotos, Videos, Urkunde und Konfirmationsspruch werden an diesen Tag erinnern. 

Dabei ist Konfirmation selbst eine Erinnerung. Die Konfirmation erinnert in einem Alter, in dem Jugendliche religionsmündig werden, daran, dass sich schon lange, bevor Menschen sich für etwas entscheiden können, Gott sich bereits für sie entschieden hat. In der Taufe hat er spürbar deutlich gemacht, dass ihm dieses Menschenkind wichtig ist. „Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein!“ verkündet der Prophet Jesaja das Bekenntnis Gottes zu uns Menschen (Jes 43,1).  Konfirmation als Fest des Glaubens ist die Erinnerung an Gottes Ja, wie es mir in der Taufe bereits zugesprochen wurde. Konfirmation ist zudem Aufforderung, fest daran zu glauben, dass mir Gottes Liebe gilt und ich diese Liebe durch mein Tun und Lassen auch an andere weitergeben soll.  Und das kommt in dem Konfirmationssegen besonders eindrucksvoll zum Ausdruck, in dem es heißt:

„Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist schenke dir seine Gnade,
Schutz und Schirm vor allem Bösen,
Stärke und Hilfe zu allem Guten,
dass du bewahrt wirst im Glauben.
Friede sei mit dir.“

Behütet sein und andere behüten -

das wünsche ich in diesen bewegten Zeiten uns allen!

Ihr

Ingo Krause, P.

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