Angedacht von Pastor Karsten Gelshorn

Nachricht 20. Juni 2020

Kein exklusiver Club

 „Tut mir leid, keine Zeit“ – eine Absage, schnell und achtlos dahingesagt, manchmal später bereut. Wer kennt das nicht?  Von einer solchen Absage wird auch in der Bibel erzählt. Ein König, gemeint ist Gott, lädt zu einem Hochzeitsmahl ein. Er schickt seine Diener aus. Er tut es gleich zweimal, um ausgewählte Gäste zur Hochzeitsfeier seines Sohnes einzuladen. Alles ist vorbereitet. Das Festmahl kann beginnen. Aber die geladenen Gäste haben schlicht kein Interesse. Sie haben alle eine Ausrede. Sie wollen in ihren Alltagsgeschäften nicht gestört werden. Die Zurückweisung der Einladung ist für den Gastgeber eine herbe Enttäuschung, und so wundert es nicht, dass er darüber zornig wird.

Die Einladung Gottes besteht jedoch weiter. Gott gibt so schnell nicht auf, allen Einwänden zum Trotz. Schließlich sendet er seine Boten zum dritten Mal aus. Nun sollen sie alle einladen, die ihnen über den Weg laufen: Böse und Gute. Zur Zeit Jesu dürften dies Kranke, Aussätzige, Bettler, Nichtstuer, Zöllner, Frauen, Prostituierte, Kinder  und vielleicht auch Straßenräuber gewesen sein, Menschen also, die von der Gesellschaft ausgegrenzt wurden und als Sünder galten. Sie füllen nun gemeinsam mit anderen den Festsaal. 

Gott gibt nie auf, wenn es um den Menschen geht. Er lädt immer wieder ein. Jede und jeder ist ihm wichtig und wertvoll. Gott hat einen langen Atem. Alle, die Sehnsucht haben, alle denen ihre Last manchmal schwer wird, sind willkommen. Er lädt alle zum Fest der Freude ein, aber er will niemanden zwingen. Zwang und Liebe passen nicht zusammen. Freiwillig dürfen wir am Festmahl Gottes teilnehmen. Wohl dem, der die Einladung annimmt!

Ich will mich von dieser Erzählung dazu ermuntern lassen, Gottes Einladung nicht auszuschlagen, sondern mich an seinen Tisch rufen zu lassen in eine bunt gemischte, wachsende Gemeinschaft, in der ein Klima der gegenseitigen Achtsamkeit und Wertschätzung, Offenheit für Außenstehende und Nachsicht gegen Schwächere herrscht. Christentum ist kein exklusiver Club – Gott sei Dank!

Ich grüße Sie und Euch sehr herzlich,

Ihr

Karsten Gelshorn, P.

 

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