Angedacht von Pastor Peter Noß-Kolbe

Nachricht 25. Januar 2020

Jahrzehnt des Neuen!

Von Peter Noß-Kolbe, Predigerseminar Loccum

Drei Wochen um im neuen Jahrzehnt. Es ist das, in dem die Kinder und Jugendlichen, die fridays for future auf die Straßen gehen, erwachsen werden. In dem das E-Auto massentauglich wird als Teil der Lösung oder doch als Teil des Problems? In dem wir die 2°Erderwärmungs-Ziele des Pariser Klimaabkommens noch umsetzen können oder ein point of no return erreicht wird, der uns allen das Leben in der Zukunft schwerer erträglichen machen wird. Ein entscheidendes Jahrzehnt.

Die Zukunft liegt unbekannt vor uns. Zurzeit überwiegen die Vorstellungen, die sie uns schwarz vor Augen malen. Trends werden gebildet, die in der Gegenwart ansetzen und zehn oder zwanzig Jahre nach vorn gerechnet. Und dann kommt da etwas heraus, das uns erschreckt oder beglückt, Fluch oder Segen. Wir leben immer länger, dabei altern wir hoffentlich immer langsamer. Was für die einen wie eine Verheißung klingt, ist für andere ein Grund zur Sorge.

Die biblische Vorstellung zum Verlauf der Zeiten verschiebt diesen Blick. Dort ist die Zukunft nicht mehr das, was vor uns liegt, sondern sie liegt in unserem Rücken. Wir können sie nicht sehen. Das, was vor uns liegt, ist die Vergangenheit. Sie können wir sehen.

Dabei ist die Zukunft, die wir nicht sehen können, keine unbestimmbare Macht wie das Schicksal. Das schlägt zu und trifft uns unberechenbar in unserem Leben, manchmal leidvoll und manchmal glücklich. Für den Glauben ist die Zukunft die Zeit, in der Gott kommt und sein Reich einbricht mitten hinein in diese Zeit und in unser Leben.

Die neue Zeit beginnt. Gott macht Himmel und Erde zu seiner Heimat und füllt sie mit seinem Licht. Aus diesem Licht erhalten wir Kräfte, die wir uns selbst gar nicht zugetraut hätten. Wenn wir uns umschauen, sehen wir oft nur das, was wirklich ist. Wenn wir uns aus dem Glauben heraus etwas vorstellen, entdecken wir auch, was möglich ist und was anders werden kann. Das Mögliche ist mehr als das Wirkliche. Ein ganzes Meer an Möglichkeiten umgibt alles Wirkliche. Nur einen kleinen Teil dieses Meeres schöpfen wir aus. Vielleicht ist die Welt damit nicht zu retten. Wir begreifen aber, dass wir ein Teil von ihr sind, der sich verändern soll.

Hat die Welt eine Zukunft? Der Glaube hofft, dass Gott in diese Welt kommt. Dass er die Zukunft der Welt ist. Der in alles was lebt mit seinem Licht einziehen wird und es verändern will. Wenn Gott will in diesem neuen Jahrzehnt. Und wir bleiben ihm auf der Spur.

Ihr

Peter Noß-Kolbe, P.

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