Angedacht von Pastor Dr. Burkhard Meyer-Najda

Nachricht 20. Oktober 2019

Auftrag vom Chef

»So, nun hört mal auf die Fußballergebnisse zu diskutieren, jetzt wird gearbeitet! Klaus und Alexej, ihr bringt das restliche Gerümpel aus dem Keller nach draußen in den Container. Und Ahmed und Rudi, ihr fangt oben an und kümmert euch um die Holzvertäfelung, klar? Dann ab ans Werk! « »Klar Chef, machen wir! « Klare Anweisung vom Chef. Seine Männer wissen was zu tun ist. Sie gehen froh an´s Werk. Am Abend wissen sie, was sie geschafft haben. Das kostet Kraft. Dafür gibt es aber auch Geld auf das Konto. So geht es im Arbeitsleben zu. Solch eine Klarheit wünsche ich mir für das Glaubensleben auch. So einfach ist das aber leider nicht. Immer wieder hat die Kirche gute Werke von den Christen gefordert. Immer größere aufgeblähte Unternehmungen der Wohlfahrtspflege wurden in Angriff genommen. Immer hehrere moralische Ansprüche sollten erfüllt werden. Größer und weiter: egal ob Seenot- oder Klimarettung: Kirche will gewissermaßen als Agentur der guten Werte und Werke dabei sein. Dann gibt’s Geld aufs Konto. Aber was will eigentlich der Chef? Er spricht mich ganz persönlich an. Er hat mich zuerst geliebt als guter Vater. Sein erster Auftrag ist: »Liebe Gott!«  Vertrauensvoll kann ich mich auf ihn einlassen. Manchmal muss ich dazu das Gerümpel, das mich belastet aus den tiefen Kellern meiner Seele herausbringen lassen. Auch hinter die Vertäfelung einer frommen Fassade muss geschaut werden, ob es dort nicht vor sich hin gammelt. Der Chef packt selbst mit an. Daran glaube ich. Daraus bekomme ich Kraft. Der weitere Auftrag ergibt sich daraus. Martin Luther, Experte für Lebensbaustellen, schreibt dazu: »Wenn ein Christenmensch in diesem Glauben lebt, braucht er niemand, der ihn gute Werke lehren müsste, sondern er tut, was an ihn kommt, und es ist alles wohlgetan.« Der Christenmensch kann dazu Kopf und Muskeln benutzen. Eine gesunde nüchterne Vernunft ist hilfreich. Eine gute Richtschnur sind dabei die Zehn Gebote. Da merke ich schnell, wenn der Bau schief wird. Pragmatisch, ohne viel Ideologie können sich die guten Werke dann aus meinem Glauben ergeben: »Klar Chef, machen wir!«

 


Ihr

Dr. Burkhard Meyer-Njada, P.

                                                                

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