Angedacht von Pastor Gerhard Schlake

Nachricht 09. Mai 2020

Gottesdienst ohne Singen?

Von Pastor Gerhard Schlake, Steyerberg

Ab morgen dürften in Nie­dersachsen wieder in et­li­chen Kirchen Gottes­dienste gefeiert werden. Allerdings wird das dann nicht in der bisher gewohnten Form sein. Zu vielen hygienischen Auf­lagen gehört auch eine Zu­gangsbegrenzung und eine be­stimmte Sitzanordnung. Auch der Mund-Nasen-Schutz, an den wir uns mittlerweile in der Öffentlichkeit gewöhnen, wird obligatorisch für die feiernde Gemeinde dazuge­hö­ren. Das Ungewohnteste wird aber wohl der Verzicht auf das gemeinsame Singen sein.

Geht das überhaupt: Ein Got­tesdienst ohne Singen? Die ersten Personen, mit denen ich darüber sprach, blickten mich sehr skeptisch an.

Singet dem Herrn ein neues Lied, denn er tut Wunder! Dies ist die kirchenjahres­zeitliche Überschrift über dem mor­gigen Sonntag Kanate („Singet!“) und der neuen Woche. Also eine Ermunte­rung, ja Aufforderung zu sin­gen. Und nun nach langer Zeit Gottesdienst feiern ohne dabei zu singen – wie kann das umgesetzt werden?

Ein gemeinsames Summen um einen Klangteppich zu bil­den, ist wohl möglich. Auch das gemeinsame Sprechen des Liedtextes oder ein Sologe­sang. Vielleicht ist das ge­rade das „neue Lied“, das Gott gesungen werden soll. Auf eine Form möchte ich noch hinweisen, die schon in der ersten Christenheit be­legt ist. Da heißt es im Epheserbrief: „Ermuntert einander mit Psalmen und Lob­gesängen und geistlichen Liedern, singt und spielt dem Herrn in eurem Herzen.

Singen dient der gegensei­tigen Ermutigung und Stär­kung. Doch ist hier von einem Singen als Herzensein­stel­lung die Rede, egal ob allein lautstark unter der Dusche, als Sologesang in der Kirche oder summend miteinander. Vielleicht ist das heute, morgen oder in der nächsten Zeit genau die Möglichkeit Gott zu danken für all die Wunder, die er getan hat und noch tut. Denken Sie doch mal nach, wofür Sie singend danken können.

Ihr

Gerhard Schlake, P.

 

 

 

 


 

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